(25.11.2022)
Homepage: https://anselmamusic.com/de/
Anselma Veit lernte zuerst Violine, studierte das Instrument im Konzertfach und wurde zur Klavierlehrerin ausgebildet. Ihr Herz gehörte aber seit ihrem achten Lebensjahr dem Fagott. Mit 20 begann sie, Fagott zu spielen, und gewann vier Jahre später das erste Probespiel. Seitdem hat sich viel getan: Sie spielt in vielen großen Konzerthäusern, lehrt Fagott an der Musikschule Wien und gründete ihren eigenen Musikverlag Anselma Music. ...
Das Fagott ist der Clown unter den Instrumenten. Und was wäre unser Leben ohne Humor? Das Fagott ist der menschlichen Stimme am ähnlichsten, wenn man das Klangspektrum betrachtet. Ich mag die Wärme im Klang, es steckt so viel Seele drin.
Das hängt davon ab, was der Lehrer für ein Mensch ist. Manche lieben es, mit Kleinen zu arbeiten, dafür braucht es aber etwas Geduld, die nicht jeder hat. Ich persönlich finde JEDES Alter optimal, weil das Fagott einfach so ein tolles und vielfältiges Instrument ist!
Genau für unterschiedliche Einstiegsalter gibt es heute verschiedene Fagottgrößen, die Instrumentenbauer mit viel Liebe und Geschick aus den vorhandenen Renaissance-Vorläufern entwickelt haben. Selber habe ich immer gern mit Kindern ab vier Jahren am Oktavfagott angefangen. Dieses Fagott ist winzig und hat die Griffweite einer Altflöte. Ab fünf Jahren klappt der Einstieg dann schon wunderbar mit einem Quintfagott, ab ca. neun Jahren spielen Kinder bereits am gewöhnlichen großen Fagott.
Aber selbst mit 80 Jahren zu starten, ist eine großartige Idee! Dann, wenn einen der Affe laust, zum Fagott zu greifen, ist das perfekte Einstiegsalter.
Ich denke schon. Nur ist das kein Muss, sondern etwas verdammt Cooles! Man lernt eine echte Geheimschrift, die nicht jeder lesen kann! In guten Instrumentalschulen für Kinder sind die Noten schön groß gedruckt, sodass man sie einfacher lesen kann. Wer sich schwertut mit dem Notenlesenlernen, dem empfehle ich zusätzlich zur regulären Fagottschule meine Rhythmusschule für alle Instrumente. Damit haben wir auch schwierige Fälle in Sachen Notenlesenlernen kleingekriegt – sozusagen! (lacht)
Die Oboe ist dem Fagott am ähnlichsten. Beide werden mit einem doppelten Rohrblatt, kurz einfach ‚Rohr‘ genannt, angeblasen. Ein Rohrblatt ist aus einer speziellen Schilfart gebaut, die auch ‚Rohrholz‘ genannt wird. Der botanische Name dafür lautet arundo donax. Dieses wird dünn wie ein Blatt gehobelt. Daher der Name Rohrblatt.
Die Oboe ist dabei das hoch klingende, das Fagott das tief klingende Instrument. Entsprechend ist die Oboe klein und hat auch ein kleines, schmales Rohr, das Fagott hat eine elegante Größe und auch unser Fagottrohr ist länger und breiter.
Persönlich hatte ich einige Male Träume, wo ich Oboe spielte. Da das Rohr mir so gruselig schmal und klein erschien, fürchtete ich mich vor dem nächsten Einsatz. Ich fragte mich, wie ich da einen Ton rausbringen sollte!? Nach dem Aufwachen hab ich darüber geschmunzelt, wie die Albträume einer Fagottistin so aussehen (lacht).
Beim Fagott sollte man gern Spinat essen und stark wie Popeye sein! (lacht) – Ok, das war ein Witz! Man braucht keine besonderen körperlichen Vorzüge.
Ein charmantes Lächeln wäre aber von Vorteil. Gern auch, wenn gerade vorn alle Milchzähne ausgefallen sind! Da wir die Lippen einrollen, klappt’s auch gut ohne Vorderzähne.
Wenn man es liebt! Die Größe des gewählten Fagottes passt, wenn man ein ‚kleines e‘ mit Daumen und Zeigefinger greifen kann. Langen die Finger noch nicht ums Fagott drumrum, wäre ein kleineres Fagott geeigneter, z. B. ein Quintfagott.
Viel! Ich sage meinen Schülern und deren Eltern: Das Fagott ist das teuerste Holzblasinstrument überhaupt. So gibt es später keine Überraschungen.
Und nicht nur das Instrument kostet viel, auch die Rohre und Originalnoten sind zu kaufen, da Kopien benutzen ‚stehlen‘ bedeutet.
Der Neupreis vom Fagottino beträgt ca. 3.000 €, vom Fagott ca. ab 5.000 €. Gebrauchte Instrumente sind billiger. Und nach oben gibt es auch noch Spielraum, teurer geht immer.
Am besten ist, man findet am Anfang eine Ausleihmöglichkeit beim Privatlehrer, der Schule, im Musikverein oder Musikhaus. Sobald man sicher ist, dass man beim Fagott bleiben möchte, empfehle ich es, nach Möglichkeit ein eigenes Instrument zu besorgen. Die Bindung und Motivation ist bei einem eigenen Instrument um ein Vielfaches größer.
Unsere Mundstücke, die Fagottrohre, sind ein Verschleißteil. Ich will jetzt nicht sagen, dass ein fleißiger Spieler schneller neue braucht als ein fauler. Denn das klingt dann so, als ob fleißig Fagott spielen das Sparschwein leert.
Also pssst, nicht weitersagen, das stimmt nämlich! Dafür macht Musikmachen glücklich!
Die Fagottrohre nehmen nach einigen Wochen oder Monaten – je nachdem, wie viel man eben drauf spielt (psssst!) – den Weg in Richtung ewige Jagdgründe.
Das Fagott selbst ist sehr pflegeleicht. Es wird nach jedem Gebrauch fein sauber und trocken gewischt und danach lässt man das Etui offen an der Luft stehen.
Mein Lehrer von den Wiener Philharmonikern bläst ein Fagott aus den 1930er Jahren. Es spielt heute noch wunderbar.
Am besten in einem Fagott-Rucksack oder Gigbag. Kauft man ein Fagott in einem schweren Kasten, gibt es diese günstig extra zu erwerben.
Für kleine Spieler bietet sich der Fagottkuli Mama an oder man funktioniert ein Einkaufswagerl zum Nachziehen um. Wobei die erste Variante von jungen Musikanten in der Regel bevorzugt wird...
Wahrscheinlich schon. Der Ausgang des Experiments ist allerdings ungewiss. Das wäre ein bisschen wie im Chemielabor in der Schule. Man weiß nie, wann’s explodiert – und ob danach alles schwarz ist!?
Persönlich kenne ich niemanden, der gut spielt und dieses Abenteuer versucht hat. Aber wer weiß, vielleicht gibt es so jemanden?
Das, was einem Freude macht, bringt einen am schnellsten vorwärts.
Das Übungsmaterial ist passend, wenn das Ansteigen der Schwierigkeit gut zum eigenen Lerntempo passt. Am meisten Freude am Lernen entsteht, wenn der Lernende gefordert ist, der Lehrer aber nicht am sprichwörtlichen ‚Grashalm zieht, damit er schneller wächst‘.
Als ich zu unterrichten begann, bemerkte ich, dass meine Schüler oft langsamer vorwärtsgingen als es die vorhandenen Hefte vorsahen. – Und auch als ich mir das als Profimusiker so vorstellte... (lacht)
Aus dem Bedarf heraus schrieb ich selbst mehr Stücke für das entsprechende Niveau. Ich bemerkte schnell, dass die Schüler langfristig deutlich besser lernen und viel lieber spielen, wenn man sie nicht hetzt.
Ich präsentierte diese Hefte der Öffentlichkeit und sah, dass viele Lehrer dieselbe Beobachtung gemacht hatten wie ich: Langsam und stetig lernt es sich besser als flott und mit heraushängender Zunge.
Ist ein Schüler nicht motiviert, würde ich genau hier ansetzen. Allermeistens ist dann das aktuelle Übungsmaterial zu anspruchsvoll und der Lehrer ‚zieht am Grashalm‘ sozusagen. Ein Gefühl der Überforderung kippt rasch in Lustlosigkeit.
Diese Lustlosigkeit ist aber einfach zu beheben: man greift zu leichterem Übungsmaterial!
Wenn ich nicht sicher bin, was gerade passt, lasse ich den jungen Fagottstar selbst wählen. Wir spielen ähnliche Stücke in der Stunde an und ich frage, welches davon ich als Hausaufgabe aufschreiben soll. Die Kinder sind da gerne kooperativ. Wichtig ist, dass man als Lehrer eine eingegrenzte Wahl vorschlägt. So kriegen die Kinder eine gute Führung, entscheiden aber aktiv mit.
Indem man versucht, selbst der netteste Nachbar aller Zeiten zu sein. Das wirkt sich erstaunlich gut auf die akustischen Verhältnisse im Haus aus.
Wir bringen jedes Jahr am 1.1. neue ‚Ohrenschützer‘ in Form großer Sektflaschen plus Konfekt (ohne Strychnin!!) zu unseren Nachbarn. Die scheinen gut zu wirken.
Denn sollten wir mal ausnahmsweise nicht musizieren, fragen uns die Nachbarn auf der Stiege, ob wir krank sind und eh alles in Ordnung ist!?
Ich habe ein Stück für verkehrt gehaltenes Fagott geschrieben. Für ein wenig übendes Teenager-Duo. (lacht)
Des Weiteren können wir Töne wie Außerirdische erzeugen, ich nenne sie gerne ‚Kratztöne‘, da sie ein wenig nach Rauschen in der Milchstraße klingen. Die seriöse Literatur spricht von ‚Multiphonics‘. Dabei nimmt man reguläre Griffe und verhunzt sie – ich meine... man gestaltet sie absichtsvoll um. (lacht)
Kinder lieben es, wenn wir mit diesen unorthodoxen Spieltechniken experimentieren und sie in Stücke einbauen. Im richtigen Maß und gut eingeführt, sind kreative Umgestaltungen der eigentlichen Spielweise eine bunte Ergänzung. Es gibt so viel, das man mit dem Fagott anstellen kann, z. B. ‚durch die Röhre gucken‘, indem man mitten im Stück das obere Schallstück abnimmt (in Österreich nennen wir dieses Haube, weil es einer Kochmütze ähnelt) und als Fernrohr benutzt.
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YouTube-Inhalte anzeigenKindgerechte Stücke können nach der ersten Stunde vorgespielt werden. Damit Vorspielen normal und natürlich wird, vereinbare ich mit den Schülern, dass wir am Ende JEDER Stunde den abholenden Eltern ein ‚Konzert‘ vorspielen.
Dieses besteht bei Vierjährigen z. B. darin, dass wir einen ganz langen Elefantenton vorspielen – oder eine Zeile mit lauter Cs. Wichtig ist dabei, dass ich ankündige: „Jetzt spielen wir ein kleines Konzert vor.“ Wir präsentieren unser ‚Lied‘, dann gibt es Applaus und das Kind verbeugt sich mit mir zusammen.
Ich habe keine Scheu, auch ganz kleine Schüler nach nur zwei Monaten Unterricht öffentlich vorspielen zu lassen. Natürlich braucht es eine entsprechende Vorbereitung und einen passenden Rahmen, damit das Kind ganz genau weiß, was zu tun ist und wie man sich im gegebenen Fall richtig benimmt. Das gemeinsame Spielen ist essenziell. Wenn man als Lehrer mitgeht auf die Bühne, ist alles gleich viel weniger gruselig.
Aus dieser Haltung heraus habe ich super leichte Vorspielstücke geschrieben, bei denen man nur drei oder vier Töne benötigt. Es gibt auch geeignete Duos in meiner Fagottinoschule und in dem wunderbaren Heft Hand in Hand durch’s Fagott-Land von meinem Kollegen Gilbert Hirtz.
„Für Elise.“ (lacht) – Ok, das war ein Witz!
Am Fagott gibt es wenige bekannte Schlager, es gibt allerdings hübsche kleine Stückchen, wenn man sich etwas umsieht. Für ganz kleine Spieler gibt es das Flohkonzert, für das man nur drei bis vier Töne braucht, auch eine Nummer aus den Tiger Tönen ist geeignet, möchte man mit Klavierbegleitung vorspielen.
Schöne leichte Duos gibt es von Gilbert Hirtz, die Anfängern große Freude machen und sich für Vorspiele anbieten. z. B. Hand in Hand durch’s Fagott-Land.
Für größere Anfänger, die schon etwas Reife oder Vorwissen mitbringen, oder wenn der erste Vorspieltermin erst nach einigen Monaten oder einem Jahr angesetzt ist, eignet sich z. B. Klabauterjazz.
Einen leicht romantischen Touch haben die hübschen Stücke von Colombe Arnulf-Kempcke, Pour mon premier concert, oder für ganz rasche Lerner schon etwas aus der Sammlung Barock und Klassik für Fagottminis.
Das erste Solowerk mit Orchester, also das leichteste mir bekannte Fagottkonzert ist mein Concertino, alias „Grummel-Konzert“. Dies war ein Auftragswerk der Stadt Wien für Streichorchester und einen Fagottsolisten im einstelligen Alter.
Zu meiner Lernzeit gab es viele Posaunenstücke, die man am Fagott ausgeliehen hat. Von denen fühlte ich mich in der Tat etwas verfolgt...
Weil ich für meine eigenen Schüler kaum geeignete Literatur vorfand, begann ich selbst Stücke zu schreiben und schöne Originalstücke zusammenzutragen. Davon haben sich – sehr zu meinem Erstaunen – tatsächlich einige zu Klassikern entwickelt.
Zum Beispiel habe ich als Hommage an Astor Piazzolla einige Tango-Etüden geschrieben. Das war ein Versuch, das Fagott mit Tangoklängen zu kombinieren. Die Nachfrage nach diesen Stücken war überraschend groß! So schrieb ich einige Zeit später einen zweiten Band, dass es nun 50 solcher Tango-Etüden gibt, die in manchen Fagottkreisen als Klassiker gelten.
Es gibt so viele tolle Stücke. Für mich selbst zum Üben schätze ich interessante Solostücke, z. B. die Werke von Mathieu Lussier, Marin Marais oder Georg Philipp Telemann.
Derzeit übe ich das Concerto von Jean Françaix. Ein viel zu wenig gespieltes Werk, voller Witz und Virtuosität.
Zu klassischen Fagottstücken in der Literatur zählt der Großvater in Sergej Prokofjews Peter und der Wolf, für dessen Aufführung es allerdings ein großes Orchester und schon recht geläufige Finger braucht.
Durch den Film Der Mann mit dem Fagott erlangte unser eher weniger bekanntes Instrument mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Wenigstens optisch. (lacht)
In der Literatur gibt es bemerkenswerterweise 37 Fagottkonzerte von Antonio Vivaldi. Diese bilden nach den über 700 Violinkonzerten die zweitgrößte Gruppe an Solokonzerten aus seiner Feder. Es wird gemunkelt, dass der „prete rosso“ ein Auge auf eine hübsche Fagottistin des venezianischen Konservatoriums geworfen hatte...
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YouTube-Inhalte anzeigenWir sind überall! Das Fagott ist ursprünglich fest verankert im Orchesterverband und zusammen mit zahmer Kammermusik eine rein klassische Angelegenheit. Heute gibt’s uns auch in Bands, Spielmusiken und Tango Combos.
Es ist ein bissl wie mit Beton: „Es kommt drauf an, was der Mensch draus macht!“ (lacht)
Ich finde, das Fagott gibt der Musik eine schöne Tiefe – wörtlich und im übertragenen Sinn. Eben weil der Ton so wunderbar warm und samtig ist. Egal in welcher Formation.
Aber das ist bestimmt eine persönlich gefärbte Sichtweise...
Fagottspieler sind normalerweise sehr entspannte und nette Leute. Ich erinnere mich, wie der Orchesterleiter des Kinder- und Jugendblasorchesters der Musikschule Wien regelmäßig mahnte, dass die Fagotte etwas zu gesprächige Leute wären...
Ich habe den Eindruck, dass es unter Fagottisten unverhältnismäßig viele humorvolle, lustige und kreative Köpfe gibt. Die Spieler sind wohl so bunt und zauberhaft wie die Klangfarben unseres Instrumentes.
Für das Land Weltweit gibt es eine eigene Stretta Webseite. Falls Ihre Bestellung in dieses Land geliefert werden soll, können Sie dorthin wechseln, damit Lieferzeiten und Versandbedingungen korrekt angezeigt werden. Ihr Warenkorb und Ihr Kundenkonto bleiben beim Wechsel erhalten.
zu Stretta Music Weltweit wechseln auf Stretta Music Schweiz bleibenMein beruflicher Werdegang war ein einziges ungeplantes Durcheinander. Mit acht Jahren sah ich zum ersten Mal ein Fagott in einem Kammermusikkonzert und es war um mich geschehen. Allerdings nicht um meine Eltern. Ursprünglich lernte ich daher Violine. Ich kam dann an die Musikuni und studierte Violine im Konzertfach und wurde zur Klavierlehrerin ausgebildet. Mein Herz gehörte aber nach wie vor dem Fagott. Es ließ mich, selbst wenn ich den ganzen Tag fiedelte und klimperte, nicht los.
Also machte ich so schnell wie möglich meinen Abschluss und wechselte dann das musikalische Werkzeug. Ich war mit Feuereifer dabei und holte das Manko, dass ich erst mit 20 Jahren mit dem Fagott begonnen hatte, wieder auf. Ich erhielt Stipendien und hatte so die Gelegenheit, nicht nur am Mozarteum in Salzburg und an der Musikuni Wien zu studieren, ich durfte auch als Gaststudentin am Conservatoire National Supérieur in Paris lernen und war Artist in Residence im Banff Centre for Arts and Creativity, Canada.
Nach vier Lehrjahren gewann ich das erste Probespiel, ich spielte in kleineren und später auch größeren Orchestern wie im Philharmonischen Orchester Augsburg, der Volksoper Wien und im Orchester der Wiener Staatsoper. Ich durfte in schönen Konzertsälen spielen wie dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin, dem John F. Kennedy Center in Washington, in der Sibelius Hall in Lahti (Finnland) und dem Shanghai Grand Theatre, aber auch an kuriosen Orten wie auf einem Tennisplatz mit Parkettboden in Neu-Delhi oder auf einem Kaufhausdach voller Klimaanlagen in Brasília.
Weniger weil ich’s wollte, eher weil mich wohlmeinende Freunde von allen Seiten nötigten, begann ich Fagott zu unterrichten. Und siehe da, es machte mir unerwartet viel Spaß! Ich erhielt eine Lehrverpflichtung an der Musikschule der Stadt Wien. Da ich kaum Literatur fand, die mir geeignet erschien, schrieb ich selbst Stücke und diese verbreiteten sich unter Kollegen ohne mein Zutun.
Als ich sah, dass diese Werke auch anderen das Fagottleben versüßen, gründete ich den Verlag Anselma Music. Das ermöglichte mir, diese Lehrwerke, die das Spielen leicht und das Lernen spannend machen, einem größeren und internationalen Publikum zur Verfügung zu stellen. Heute genieße ich die Freiheit, neben unserer Verlagstätigkeit, Interessierte in Wien privat zu unterrichten. Das ist nach wie vor eine Riesenfreude für mich!