(27.05.2021)
Christiane Dehmer hat mit 9 Jahren begonnen, Klavier zu lernen. Sie ist freischaffende Pop- und Jazz-Pianistin, Sängerin und Komponistin. ...
Klavier lernen kann man immer, wenn man Lust auf Klavierspielen und Üben hat. Für den Einstieg ist man am besten zwischen 5 bis 50 Jahre alt – idealerweise beginnt man das Klavierspielen nach der Einschulung bis zu einem Alter von 15 Jahren, aber eigentlich ist es ganz egal, wie alt man ist, solange man Freude am Klavier hat.
Wer gerne in unterschiedlichen Stilen spielt, hält sich viele Möglichkeiten offen, wenn er Noten lesen lernt. Im Pop und Jazz kann man gut nach Akkordsymbolen spielen, aber nicht ausschließlich. Wer Pop oder Jazz spielt und nur eine begrenzte Liebe zum Notenlesen entwickelt, kommt dort aber recht weit, wenn er die Notennamen und die Beziehungen zwischen Tonarten und Akkorden kennt, um Akkordsymbole richtig zu interpretieren.
Verwandt mit dem Klavier sind alle elektronischen Tasteninstrumente wie Keyboards oder Synthesizer, die vor allem in der Pop- und Rockmusik Verwendung finden, sowie die Orgel oder das Cembalo, die Instrumente der klassischen Musik sind.
Es gibt unterschiedliche elektronische Tasteninstrumente, z. B. E-Pianos oder Stage-Pianos, Masterkeyboards und die typischen „Keyboards“ mit Begleitautomatik. Wer Keyboard lernen mag, lernt am besten zuerst Klavier. Das Besondere an Synthesizern ist, dass man selbst eigene Sounds gestalten kann.
Die Orgel hat Register, die man für unterschiedliche Klangfarben einstellen kann, und Orgelpedale, auf denen man mit den Füßen die Basslinie spielt.
Die Finger sollten entspannt auf die Tasten passen. Für Kinder unter 5 Jahren ist die normale Tastengröße des Klaviers in der Regel noch zu groß. Wer lange Finger hat, hat es an manchen Stellen leichter. Als Erwachsener sollte man eine Oktave (also den Abstand von acht weißen Tasten) in einer Hand greifen können. Die Finger müssen nicht unbedingt zwischen die schwarzen Tasten passen, aber bei wem sie dazwischen passen, der hat mehr Auswahl, den passenden Fingersatz zu finden.
Wichtige Voraussetzungen sind, dass man sich gut und längere Zeit am Stück konzentrieren und selbstständig üben kann. Außerdem ist es wichtig, dass man sich regelmäßig Zeit für das Üben einplant.
Große Freude macht ein Instrument, dessen Klang inspiriert und gefällt. Ausprobieren, gerne auch mit Unterstützung der Lehrkraft, lohnt sich.
Ein akustisches Klavier (oder wer große finanzielle Ressourcen und viel Platz zuhause hat: ein Flügel) gibt es auch gebraucht. Ein gebrauchtes Instrument kann man ab 500 € finden, ein ordentliches ab 2.000 €. Für 6.000 – 14.000 € bekommt man schon ein gutes neues Klavier.
Gute digitale Pianos gibt es ab ca. 1.000 €. Sie sollten unbedingt mit einer Hammermechanik ausgestattet sein, damit sie sich beim Anschlag wie akustische Klaviere anfühlen. Nach der Anschaffung sinkt der Wert beim Digitalpiano etwas mehr als beim akustischen Klavier.
Der Kauf eines höhenverstellbaren Klavierhockers lohnt sich (ca. 50 – 200 €). Klaviere und Flügel freuen sich über regelmäßige Stimmung durch einen Klavierstimmer. Super ist einmal pro Jahr und die Kosten liegen zwischen 100 – 150 €. Der Zustand des Instruments und die Häufigkeit des Spiels sind entscheidend dafür, wie oft eine Wartung oder Generalüberholung nötig werden.
Notenbände kauft man nach Bedarf. Hat man ein handliches elektronisches Tasteninstrument, das man mobil braucht (E-Piano, Keyboard, Sythesizer), empfehlen sich Ständer und Tragetasche.
Ein Klavier ist stabil, sollte aber stets mit viel Liebe behandelt werden. Nach einigen Jahren intensiven Gebrauchs werden die Hammerfilze etwas abgespielt sein: Wenn man tiefe Rillen von den Saiten darin sieht und den Klang als hart empfindet, könnte man einen Klavierstimmer oder -bauer zu Rate ziehen.
Für E-Pianos gibt es Transporttaschen. Praktisch sind Rollen an einer kurzen Seite der Transporttasche. Hartschalen-Transportkoffer eignen sich für den Transport, wenn Instrumente oder Equipment gestapelt werden müssen, sind aber schwerer als gepolsterte Kunststoff-Taschen.
Deckt man die Tasten ab, wenn man nicht spielt, verstauben sie weniger – auch bei elektronischen Instrumenten.
Ein akustisches Klavier fühlt sich wohl, wenn es nicht an einer Außenmauer steht und wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum über 40 – 60% liegt. Falls man es gelegentlich verschieben möchte, dann stellt man es am besten auf Piano-Rollen. Am besten verschiebt man es nicht zu oft.
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YouTube-Inhalte anzeigenIm Klavierunterricht lernt man Spieltechniken, mit denen man entspannt, ausdrucksstark und mit angenehmem Klang spielen kann, mit individuell passendem Fingersatz. Wer sich das schon erarbeitet hat und optimalerweise auch die Allgemeine Musiklehre & -theorie in Grundzügen kennt, kann sich auch ohne Unterricht Musik zum Spielen aussuchen und sich Anregungen holen.
Gänzlich ohne Unterricht Klavier spielen zu lernen, ist nicht empfehlenswert. Leicht schleichen sich Fehler ein, z. B. in Haltung oder Spieltechnik. Für das Improvisieren oder Begleiten ist es zudem empfehlenswert, mehr über Stimmführung und Voicings zu wissen. Einmal falsch antrainiert, ist das Umlernen schwer.
Danach, was man gerne können will: Möchte man nur klassische Musik auf dem Klavier spielen, wählt man entsprechende Klavierstücke. Möchte man auch Improvisieren lernen, Songs begleiten oder in einer Band spielen, ist es wichtig, auch die Zusammenhänge zwischen Tonarten und Akkorden kennenzulernen und dies mit entsprechenden Übungen zu erlernen.
Übungen zum Aufwärmen und zur allgemeinen Technik eignen sich gut, um eine Übeeinheit zu starten. Auch rhythmische Übungen sind sehr wichtig – um die Unabhängigkeit der beiden Hände voneinander zu trainieren und um Grooves spielen zu können. Je nachdem, woran man gerade arbeitet, kann man mit Übungen manchmal mehrere Aspekte gleichzeitig üben, zum Beispiel Spieltechnik, Harmonik, Akkorde, Tonarten, Rhythmik/Grooves, Phrasierung, Improvisation…
Passendes Übungsmaterial befasst sich mit mehreren spieltechnischen Aspekten und bereitet die Musikstücke vor, die man danach spielen will.
Bei einem akustischen Klavier gibt es oft ein mittleres Pedal, das man fest einstellen kann: Damit wird der „Moderator“ – ein Filz – auf die Saiten gelegt und der Klang gedämpft. Bei einem Flügel bewirkt das linke Pedal einen etwas leiseren Klang. E-Pianos und Digitalpianos kann man in der Lautstärke variieren oder mit Kopfhörern spielen.
Ein Gespräch mit den Nachbarn lohnt sich: Vielleicht lieben auch sie Musik, möchten nur ab 1:00 Uhr nachts gern schlafen…
Im Gegensatz zu Streich- oder Blasinstrumenten verklingt beim akustischen Klavier ein Ton relativ schnell, weil hier zur Tonerzeugung einfach nur eine Saite mit einem kleinen Hämmerchen angeschlagen wird. Um dem entgegenzuwirken, gibt es je nach Klaviertyp ein oder zwei Pedale, mit denen man Töne länger halten kann. Der perfekte Umgang mit den Pedalen lohnt sich zu lernen.
Bei den elektronischen Varianten gibt es Sounds, die so lange auf ihrer Anfangs-Lautstärke klingen, solange man die Taste hält; bei der Orgel ist das immer so. Darüber hinaus kann man mit Synthesizern auch Klänge verändern und gestalten, noch während man eine Taste hält, z. B. über Modulationsrad, Pitch-Bend oder Aftertouch.
Wann man etwas vor Publikum spielen kann, hängt davon ab, was man plant. Mit rhythmischer Sicherheit und einem leichten Pop-Song mit wenigen Akkorden kann man prinzipiell schon nach einer gut angeleiteten Bandprobe einen (kleinen) Beitrag auf einem Tasteninstrument spielen.
Erste Solo-Musikstücke dauern natürlich länger. Auch die hängen vom Schwierigkeitsgrad ab.
Am besten spielt man, was einem persönlich gut gefällt. In Klavierschulen findet man in der Regel auch viele eingängige leichte Stücke, zum Beispiel Menuette oder schöne moderne Stücke.
Wer im Pop begleitet – solo oder mit Band – hat bei Songs schneller Erfolge, die mit wenig unterschiedlichen Akkorden im einfachen Rhythmus gespielt werden. Vor allem in Pop/Rock, aber auch im Jazz kann man viele Stücke in leichten oder anspruchsvollen Varianten spielen. Es gibt auch leichte Arrangements beliebter klassischer Stücke.
„Für Elise“ von Beethoven ist ein Klassiker, aber nicht mein Lieblingsstück. Johann Sebastian Bach und Frédéric Chopin sind meine Lieblingskomponisten klassischer Musik. Ich spiele aber ehrlich gesagt am liebsten meine eigenen Kompositionen und improvisiere darüber. Als Notenhefte erschienen sind Freue dich! und Little Journey.
Für mich lernt man in gutem Klavierunterricht auch Grundlagen der Musiktheorie, um flexibel mit der Musik umzugehen und in unterschiedlichen Stilen zu improvisieren.
Hier möchte ich mit zwei ganz unterschiedlichen Stücken die Vielfalt des Klaviers aufzeigen. Zunächst einmal ein sehr virtuoses klassisch-romantisches Klavierstück von Franz Liszt. „Wilde Jagd“, die achte Etüde aus seinen Etudes d'exécution transcendante S. 139.
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YouTube-Inhalte anzeigenAuf der anderen Seite möchte ich die Rolle des Pop-Pianos im Zusammenspiel mit einer Band zeigen, mit einem Song von mir: „Zusammen“.
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YouTube-Inhalte anzeigenDas Klavier ist ein hervorragendes Soloinstrument, aber es eignet sich auch zum Spielen mit anderen Musikern, vor allem in kleineren Besetzungen. Es kann mit eigentlich jedem Instrument zusammen spielen: im Duo, Ensemble oder in einer Band mit mehreren Musikern. Lediglich in großen Ensembles, wie dem klassischen Sinfonieorchester oder auch im Blasorchester, gehört das Klavier nicht zur Standardbesetzung.
Das Klavier kann grundsätzlich jede Funktion erfüllen: Harmoniebegleitung, Melodie, Bass oder alles zusammen. Die Funktionen und Klangfarben können innerhalb eines Musikstücks immer wieder wechseln. In einem Ensemble ergänzen sich die Instrumente: Dadurch spielt das Klavier oft auch weniger, als wenn es solo spielen würde, denn die Musik vervollkommnet sich im Zusammenspiel.
Das Klavier ist ein besonders vielseitiges Instrument: Man kann darauf Melodien spielen, Akkorde, Begleitungen und einen Bass. Wer mag, kann dazu auch singen. Der große Tonumfang von 88 Tasten lädt zum facettenreichen Spiel ein.
Klischeehaft vermuten manche, Pop-Piano sei nicht anspruchsvoll. Stimmt nicht: Man kann sehr anspruchsvolle Arrangements oder Soli spielen.
Außerdem meint man oft, dass in der Rockband nur der Gitarrist beeindruckende Soli spielen darf: Mit einem schönen Lead-Sound kann man an Tasteninstrumenten genauso beeindruckende und laute Soli spielen wie der Gitarrist. Wer mag, nutzt zusätzlich ein Effektgerät oder die Effekte im Instrument. Hier ein spektakuläres Beispiel von Rusty Hamilton von Kool & The Gang.
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YouTube-Inhalte anzeigenFür das Land Weltweit gibt es eine eigene Stretta Webseite. Falls Ihre Bestellung in dieses Land geliefert werden soll, können Sie dorthin wechseln, damit Lieferzeiten und Versandbedingungen korrekt angezeigt werden. Ihr Warenkorb und Ihr Kundenkonto bleiben beim Wechsel erhalten.
zu Stretta Music Weltweit wechseln auf Stretta Music Schweiz bleibenIch bin freischaffende Pop- und Jazz-Pianistin, Sängerin und Komponistin seit ca. 2004. Daneben bin ich Dozentin an der Hochschule für Musik Würzburg für „Schulpraktisches Klavierspiel“ (Song-Begleitung und Improvisation in unterschiedlichen Stilen) und gebe Workshops in Pop-Piano und Bandleitung, zum Beispiel beim „Verband für christliche Popularmusik in Bayern“.
Mit sieben Jahren habe ich Violine gelernt, mit neun Jahren Klavier. Vom Klavier meiner Eltern war ich fasziniert. Ich wollte schon immer mich selbst begleiten, wenn ich singe, vielseitige kreative Arrangements spielen und authentisch und immer neu aus dem Moment heraus spielen und improvisieren können, ohne auf andere Musiker angewiesen zu sein. Damit fiel meine Wahl klar auf das Klavier.
Ich habe mit klassischem Klavier begonnen, habe Songbegleitung und Improvisation an der Musikhochschule Weimar und an der Musikhochschule Würzburg Jazzpiano, Komposition und digitale Musikproduktion studiert.
Mittlerweile bin ich auch Produzentin und Videokünstlerin und spiele nicht nur Klavier, sondern auch viele weitere Tasteninstrumente: Kirchenorgel, Keyboard und Synthesizer. Von allem gibt es auch etwas auf YouTube zu sehen. Bei der sechstägigen Show „Spirit Dreams“ 2019 in Fulda habe ich mit einer Band an Piano und zwei Synthesizern die Show begleitet. Ich singe auch eigene Songs, wie auf der 2020 erschienenen EP Zusammen.
Ich spiele solo mit Piano, Synthesizern, Grooves und Gesang oder mit meinem Jazz-Trio. Ich komponiere und improvisiere Musik, die bewegt, schöpfe aus Erlebnissen und Themen, die mich selbst bewegen. Musik ist für mich eine Sprache, bei der ich Emotionen zu Musik werden lasse. Musik, die gut tut: Man kann sie stilistisch zwischen Pop, Jazz und Ambient Music/Neoklassik sehen.