Die im Autograph zunächst nur als „Sérénade“, in der späteren Autobiographie des Komponisten dann genauer als „Sérénade grotesque“ bezeichnete Komposition stellt das früheste bekannte Klavierwerk Ravels dar. Es entstand vermutlich 1893 und blieb zu Lebzeiten ungedruckt. Ravel wies selbst auf den Einfluss des von ihm lebenslang verehrten Komponisten Emmanuel Chabrier hin, der sich in den bizarren Wendungen zeigt. Jedoch sind durchaus individuelle Züge wie dissonante Härten oder das Pizzicatissimo zu Beginn erkennbar, die auf den späteren Stil Ravels hindeuten. So bietet die technisch nicht zu schwere „Sérénade grotesque“ einen guten Einstieg in den Ravelschen Klavierkosmos – zumal für den Fingersatz mit Cédric Tiberghien ein echter Kenner von Ravels Klaviermusik verantwortlich zeichnet.
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