Zur Kulturgeschichte des Liedes
Im 18. Jahrhundert entfaltete sich in Hamburg eine der lebendigsten weltlichen Liedkulturen der Epoche, die ihren sozialen Platz in städtischen Geselligkeitskontexten fand. Die zwar schlichten, dennoch aber pointierenden Kompositionen vertieften die Botschaften der Liedlyrik mit ihren zentralen Themen Liebe, Wein und satirische Kritik.
Im Selbstverständnis der Aufklärung dienten Lieder gleichermaßen zur Konstituierung von Geselligkeit wie zur Vermittlung von Lebenserfahrung und körperlich-seelischer Selbstregulation. Aus kulturgeschichtlicher Perspektive beschreibt die Studie die Einbindung der (Lied-)Musik in den übergreifenden Prozess der Aufklärung, leuchtet ihre Wechselwirkung mit anderen Künsten aus und lässt die Einbindung musikkultureller Praxis in gesellschaftliche Strukturen sichtbar werden.
Die Autorin
Katharina Hottmann ist Privatdozentin am Institut für Historische Musikwissenschaft der Universität Hamburg.