Rekonstruktion
Das bei Edition Butorac erscheinende Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo in g-moll (BWV 1056R) von Johann Sebastian Bach ist eine Rekonstruktion, d.h. es ist weder ein Autograph noch eine Abschrift oder Erstausgabe erhalten geblieben. Man geht heute allgemein davon aus, daß der herrliche zweite Satz des Konzerts ursprünglich aus einem früheren Oboenkonzert stammt, den Bach dann als einleitende Sinfonia vor die Kantate „Ich steh mit einem Fuß im Grabe“ (BWV 156) einsetzte.
Typisch für Bachs Schaffen ist generell, daß er besonders gelungene Sätze gerne in andere seiner Werke eingearbeitet hat, und so wurde der langsame Satz des Oboenkonzerts zur Sinfonia der Kantate und zum Mittelsatz des Cembalokonzert BWV 1056, das uns in einer ca. 1738 verfassten autographen Partitur überliefert ist und die Grundlage unserer Rekonstruktion bildet. Die Rekonstruktion mit Klavierauszug resp. Continuo stammt von Heiko Stralendorff, Strichbezeichnung und Fingersatz der Violinstimme von Tomislav Butorac.
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