97 Werke des nahezu 400 Kompositionen umfassenden Oeuvres des tschechischen Komponisten, dessen Todestag sich 2009 zum 50. Mal jährt, sind dem Soloklavier gewidmet. Ein guter Grund, zumindest eine kleine Auswahl daraus in einem Sammelband vorzustellen.Martinus Musik zeigt vielerlei Einflüsse und Prägungen: die Volksmusik seiner böhmisch-mährischen Heimat, (Neo-) Impressionistische Anmutungen seiner französischen Komponisten-Kollegen Debussy und Ravel, moderne Einflüsse durch Strawinsky, die Group de Six, aber auch den Jazz. Sein Stil ist gekennzeichnet durch ausgeklügelte Rhythmik, vorwärts drängende Melodik sowie durch eine weitgehend im tonalen Raum bleibende Harmonik, die durch klangliche Schärfungen und Polytonalität angereichert wird.Die hier versammelten, zwischen 1913 und 1936 komponierten Stücke geben einen Überblick über die stilistische Vielfalt der Tonsprache Martinus und fügen sich facettenreich zu einem Gesamtbild. Dabei ist die Anordnung der Stücke nicht chronologisch, sondern nach ansteigendem Schwierigkeitsgrad gestaltet.