Jacob Praetorius (II) (1586–1651) entstammte einer Hamburger Organistenfamilie; ab 1604 war er Organist an der Hauptkirche St. Petri. Er gehörte zu den ersten deutschen Schülern des Amsterdamer Orgelmeisters Jan Pieterson Sweelinck und wurde für seine sehr ausgearbeiteten Orgelkompositionen und sein scheinbar müheloses Orgelspiel gerühmt. Praetorius’ Orgelwerke umfassen hauptsächlich Praeambulae, Choralvariationen, Orgelchoräle und Magnificat-Bearbeitungen.
Die hier in kritischen Neuausgaben vorgelegten drei Praeambulae und fünf Magnificat-Bearbeitungen in unterschiedlichen Tonarten repräsentieren eine Gattung, die nicht mit dem Gemeindegesang, sondern mit dem Gesang der Kantorei oder einer Schola in Verbindung steht.