Ästhetik des Klavierspiels

Denken und Forschen – das Werk in allen seinen Atomen studieren – alle Schönheitselemente auf bewußtes wissenschaftliches Erkennen zurückführen – dies ist die Aufgabe. (Adolph Kullak)

Adolph Kullaks Ästhetik des Klavierspiels ist die wichtigste Schrift zu Klavierspiel und Klavierpädagogik, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfasst wurde. Das Buch erlebte bis hinauf in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts elf Auflagen.

Die zweite Auflage stellte bereits eine Bearbeitung der ursprünglichen Schrift aus dem Jahre 1860 durch Hans Bischoff dar. Bischoff legte mehr Gewicht auf die Unterrichts- und Spielpraxis, während Kullak noch in weitaus stärkerem Maße abstrakte philosophische Fragen erörterte.

Die Ästhetik des Klavierspiels ist das erste instrumentalpädagogische Buch, das die Kunst des Klavierspiels auch als reproduktive Kunst – und wie man heute sagen würde – als Kunst der Interpretation darstellt.