Komödie für Musik in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal
Mehr als ein Dutzend großer Bühnen im In- und Ausland setzten im Jahr der Dresdner Uraufführung von Richard Strauss’ Komödie für Musik Der Rosenkavalier das Werk auf ihre Spielpläne – der Beginn eines Siegeszuges ohnegleichen. Strauss selbst half mit den beiden Walzerfolgen (1911/12) und der Musik zum Rosenkavalier-Film von Robert Wiene (1926), die Musik auch außerhalb des Theaters bekannt zu machen. Die Idee, sein eigenes Regiekonzept in Verbindung mit den Kostüm- und Bühnenbildentwürfen Alfred Rollers als bindende Musterinszenierung zu etablieren, konnte Strauss nur in Dresden, München, Berlin, Wien und Mailand durchsetzen. Gleichwohl wirkten Rollers einem idealisierten Rokoko verhaftete Entwürfe bis in die 60er Jahre stilbildend. Erst dann begannen Regisseure und Ausstatter, mit aufregend kritischen, neuen Deutungen die Doppelbödigkeit des Werkes zu entdecken und es, beispielsweise mit einem analytischen Blick auf die Entstehungszeit kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, in unsere Gegenwart zu holen.
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