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Chorsinfonie – Noten

Im 17. und 18. Jahrhundert findet man die Kombination von Instrumental- und Vokalmusik vor allem in der geistlichen Musik (Kantaten, Oratorien) und in der Oper. Die Idee, der symphonischen Form eine vokale Komponente hinzuzufügen, entstand an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Ein kleiner geschichtlicher Exkurs, ein Überblick über die Kompositionen dieser Form und alle Noten von Chorsinfonien finden Sie hier!

Ludwig van Beethoven

Beethovens erster Versuch, eine vokale Komponente in die symphonische Musik zu integrieren, war seine Chorfantasie c-Moll op. 80 von 1808. Das Stück ist eine Art Skizze und eine Vorschau auf Beethovens revolutionäre 9. Sinfonie. Beethoven sprengt die herkömmliche Vorstellung von der Sinfonie als rein instrumentaler Form und schafft ein völlig neues, musikdramatisches Konzept.

Romantik

Beethovens Modell fand bei den Komponisten der Romantik großen Anklang, weil es der symphonischen Musik neue, bisher nicht gekannte Möglichkeiten eröffnete. Der Komponist Hector Berlioz komponierte 1839 seine dramatische Sinfonie Romeo und Julia. Der Autor nutzt den Chor hauptsächlich, um die Geschichte zu erzählen, aber das Orchester spielt immer noch die Hauptrolle.

Das Konzept einer Chorsinfonie erregte auch die Aufmerksamkeit von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Seine zweite Sinfonie Lobgesang von 1840, in der er hymnische Bibeltexte vertonte, bezeichnete er als „Sinfonie-Kantate“.

Auch Franz Liszt verwendet am Ende seiner Faust-Sinfonie von 1854 einen Männerchor („Chorus mysticus“), der die letzten Verse von Goethes Drama singt. Formal ist dieses Werk eher als symphonische Dichtung mit Chor zu bewerten.

Einer der Höhepunkte der Chorsinfonik sind zweifellos die Werke von Gustav Mahler. Die vokale Komponente findet sich in den Sinfonien Nr. 2 („Auferstehung“, 1895), Nr. 3 (1902) und Nr. 8 („Sinfonie der Tausend“, 1910). In zwei der drei Chorsinfonien Mahlers finden wir sogar einen Kinderchor (Knabenchor).

Der englische Komponist Ralph Vaughan Williams komponierte 1910 ebenfalls eine Chorsinfonie mit dem Titel A Sea Symphony. Das Werk des jungen Künstlers, gerade 30 Jahre alt, ist eines seiner Meisterwerke im Bereich der vokal-instrumentalen Musik.

Auch der russische Komponist und Mystiker Alexander Skrjabin verwendete am Ende seiner Sinfonie Prometheus einen Chor, vor allem um eine mystische Spannung und eine dramatische Steigerung am Ende des Stücks zu erzeugen. Das Stück wurde von Skrjabin im Jahr 1910 komponiert.

Moderne Chorsinfonien

Auch in der modernen Musik des 20. Jahrhunderts wurde das dramatische Potenzial des Chors in der symphonischen Musik häufig genutzt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Werke wird zumindest in Kurzform angeboten:

Der russische Komponist Igor Strawinsky komponierte 1930 seine Psalmensinfonie, die er 1948 leicht überarbeitete. Der Autor hat die Texte von 3 biblischen Psalmen vertont. Der Komposition fehlt die typische symphonische Struktur, sie ist als ein einziges fließendes Ganzes konzipiert. Auch die Instrumentierung ist ungewöhnlich.

Der bedeutende russische Sinfoniker Dmitri Schostakowitsch ist der Autor von drei Chorsinfonien - Sinfonie Nr. 2, Sinfonie Nr. 3 und Sinfonie Nr. 13, die 1927, 1930 und 1962 erschienen. Eine vokale Komponente in Form von Sopran- und Bass-Soli ist auch in der Sinfonie No. 14 von 1969 enthalten.

Der russisch-deutsche Komponist Alfred Schnittke komponierte zwei Chorsinfonien, nämlich Sinfonie Nr. 2 (St. Florian) (1979) und Sinfonie Nr. 4 (1983).

In den sinfonischen Werken des polnischen Komponisten Henryk Mikołaj Górecki finden wir eine vokale Komponente in seiner Chorsinfonie Nr. 2 („Kopernikus“, 1972) und in Sinfonie Nr. 3 („Sinfonie der Klagelieder“) für Sopransolo und Sinfonieorchester von 1977.

Der Komponist Hanz Werner Henze verwendete den Chor in seiner Sinfonie Nr. 9 von 1995-1997 und griff damit bewusst die Tradition der Neunten Beethovens und ihrer Rezeptionsgeschichte auf. Das Stück ist den Helden und Märtyrern des deutschen Antifaschismus gewidmet.

Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki komponierte seine Sinfonie Nr. 8 „Lieder der Vergänglichkeit“ im Jahr 2005. In 12 relativ kurzen Sätzen vertonte er deutsche Gedichte aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Weiterführende Links:

D. Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 op. 1, GsB4MchOrch (Stp)
Dmitri Schostakowitsch

Sinfonie Nr. 13 op. 113

Babi Yar

für: Solostimme (Bass), Männerchor (TTBB), Orchester

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Dmitri Schostakowitsch

Sinfonie Nr. 3 op. 20

Der 1. Mai

für: Chor, Orchester

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